Filmkritik: Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt – 2010(USA) – Regie: Edgar Wright –  Drehbuch: Edgar Wirght, Michael Bacall, Bryan Lee O’Malley (Comics) – Schauspieler: Michael Cera, Mary Elizabeth Winstead, Kieran Cilkin, Alison Pill, Johnny Simmons, Ellen Wong – Länge: 112 Minuten – Jugendfreigabe: 12 Jahre

Scott Pilgrim (Michael Cera) ist ein junger Erwachsener, der in der Stadt Toronto in Kanada lebt. Sein Leben ist recht einfach strukturiert. Er lebt mit einem Mitbewohner in einer kleinen WG, spielt in einer Band und hat eine Freundin. Doch dann kommt alles anders, als er denkt. Denn ein neues Mädchen zieht in die Stadt. Ramona (Mary Elizabeth Winstead) kommt aus New York und versucht hier Ihrer Vergangenheit zu entkommen. Scott interessiert sich für sie und fängt kurz darauf an sich mit Ramona zu treffen.

Wären da nicht all die anderen “kleinen” Probleme. Denn auf der einen Seite ist er noch mit seiner jetzigen Freundin zusammen und auf der anderen Seite muss er die sieben teuflischen Ex-Lover von Ramona besiegen. Ja, ihr habt richtig gehört. Denn die Ex-Freunde von Ramona haben sich zusammen geschlossen um ihr Liebesleben zu kontrollieren.  Nun muss Scott sich gegen jeden Einzelnen von Ihnen beweisen.

 

 

Ein Film entdeckt Videospiele

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Der Film Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (Original: Scott Pilgrim vs The World) ist eine Liebesgeschichte – welche gleichzeitig auf einem Comic basiert – , teilweise in Videospielform erzählt wird. Naja, sagen wir Mal nicht wie, sondern Das sie so erzählt wird. Denn der komplette Film ist wie ein Videospiel aufgebaut. Und das macht den großen Sehenswert aus. Es wird viel mit Lens Flares (Blendeffekten), Greenscreen, comichafter Darstellung, Spielsound, etc. gearbeitet. Zum Beispiel, wenn ein Gegner besiegt wird bleibt er nicht einfach liegen. Er löst sich auf und es kommen Münzen hervor. Jeder Gamer sollte sich sofort zurecht finden können. Die “Prinzessin” – in dem Fall Ramona – muss erobert werden. In Jedem Level gibt es einen Bossfight. Ein großes “VS” taucht auf, wenn ein Kampf beginnt. Einfach herrlich. Generell ist der Film sehr Actionreich aufgebaut. Die Kämpfe sehen einfach grandios aus und sind sehr Abwechslungsreich. Mal muss ein Faustkampf bestritten, oder ein Musik-Battle ausgetragen werden. Dabei wirkt kein Kampf wie der Andere.

Quelle: http://www.gamesaktuell.de/screenshots/original/2010/07/scott_pilgrim2.jpg

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Sag das L-Wort. Lesbe?

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Neben den Kämpfen wird viel gelacht. Der Film hat eine sehr hohe Gagdichte und kann an vielen Stellen mit skurrilen Situationen trumpfen. Sei es der Schwule Kumpel von Scott, Young Neil (Johnny Simmons) aus der Band, die beklopten Sprüche der  Ex-Lover, oder Scott selber. Jeder Witz sitzt perfekt und bleibt in Erinnerung. Zudem bauen sich manche Gags über die Zeit auf und demonstrieren erst im späteren Verlauf Ihre Wirkung. Die Schauspieler liefern dabei eine echt gute Darbietung. Jedem kauft man seine Rolle ab und identifiziert sich auch mit ihnen. Allerdings muss ich gestehen, dass Scott am Anfang wie ein absolutes Arschloch rüber kommt, was aber beabsichtigt ist.

Quelle: http://www.moviepilot.de/files/images/0453/7327/Scott_Pilgrim_gegen_den_Rest_der_Welt__20_.jpg

Quelle: http://www.moviepilot.de/files/images/0453/7327/Scott_Pilgrim_gegen_den_Rest_der_Welt__20_.jpg

 

 

Anders, aber gut

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Edgar Wright ist bestimmt jedem ein Begriff. Er war der Regisseur von der Blood-And-Ice-Cream-Trilogie die die Filme Shaum of the Dead, Hot Fuzz und The World’s End beinhaltet. Dort hat er schon bewiesen, dass er ein gutes Händchen für Komödien hat. Mit seinen schnellen Shots auf alltägliche Dinge verleiht er dem Ganzen noch das gewisse Etwas. Zum Beispiel beim Schuhebinden. Erst werden viele kurze, schnelle und Actionreiche Shots auf das Anziehen des Helden gelegt und dann bindet er sich so langsam die Schuhe, dass es einen komödiantischen Touch hat.

Generell wird viel mit unterschiedlichen Stilen gearbeitet. Auf der einen Seite finden wird den von Edgar Wright, auf der Anderen lange Action-Shots von Kämpfen, wo nicht nach jedem Schlag ein Schnitt gemacht wird und viele CGI-Effekte die aber Mal richtig gut in Szene gesetzt wurden. Zudem herrscht ein harmonisches Zusammenleben zwischen Bild und Ton. Die Szenen werden gut von der Musik begleitet, welche in den romantischen, aber auch Actionszenen eine sehr gute Wirkung auf den Zuschauer erzielen.  Wenn es um Edgar Wright geht, würde ich blind seine Filme kaufen, denn in diesen Mann habe ich vertrauen. Leider kam nach The World’s End nichts mehr. Ich hoffe sehr, dass sich das in naher Zukunft ändern wird.

Quelle: http://www.moviepilot.de/files/images/0453/7145/Scott_Pilgrim_gegen_den_Rest_der_Welt__14_.jpg

Quelle: http://www.moviepilot.de/files/images/0453/7145/Scott_Pilgrim_gegen_den_Rest_der_Welt__14_.jpg

 

 

Fazit

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Alles in Allem ist Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt eine sehr gelungene Action-Komödie im Stile eines Videospiels. Er punktet meiner Meinung nach mit seiner unkonventionellen Art und den vielen frischen und innovativen Ideen. Vielleicht sollte man an dieser Stelle erwähnen, dass sich ein Epileptiker diesen Film besser  nicht anschauen sollte. Denn die Farbenvielfalt, die Lichteffekte und die schnelle Kamera könnte da etwas auslösen. Schon beim ersten Mal anschauen war ich etwas überfordert gewesen. Nichts desto trotz hat der Film einen Stil, den ich noch nie zuvor gesehen habe und arbeitet mit vielen Elementen und sorgt so für seine Einzigartigkeit. Wenn ich etwas bemängeln müsste, wäre das zu schnelle Tempo nach dem dritten Gegner, denn dort werden dich Charaktere nicht mehr wirklich erklärt. Und die deutsche Fassung für Ihre schlechten Übersetzungseinblendungen der Original Texte. Denn dort werden die englischen Texte raus gestrichen und ganz billig durch die deutschen Texte ersetzt. Wer auf sowas steht und auch den Trailer attraktiv findet sollte sofort zuschlagen und sich das Meisterwerk noch heute geben. Alle anderen, bei denen das Gegenteil eintrifft….. Ach egal, schaut euch den Film an! Uneingeschränkte Empfehlung von mir.  Leider hatte ich noch nicht die Chance den Comic zu lesen, sonst könnte ich dazu noch ein paar Eindrücke geben. Aber vielleicht löse ich das Problem durch einen kleinen Nachtrag im Artikel, schreibe einen eigenen Artikel über die Comics, oder erwähne es einfach Mal im Podcast.

Was haltet Ihr vom Film? Habt Ihr Ihn gesehen und wenn ja, wie findet Ihr Ihn? Schreibt eure Meinung einfach in die Kommentare. Wir freuen uns über jeden Kommentar und jede Diskussion.

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Trailer – Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

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Author: Kuhra

Ich bin einer der Gründer von Rezessition und bin hauptsächlich im redaktionellen Bereich unterwegs. Aber auch der Podcast und gewisse andere Bereiche fallen unter meine Aufsicht.

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