Sleepy Hollow – 2013(USA) – Idee: Alex Kurtzman, Roberto Orci, Phillip Iscove, Len Wiseman – Produktion: 20th Century Fox Television, Sketch Films, K/O Paper Productions – Schauspieler: Tom Mison, Nicole Beharie, Orlando Jones – Episoden: 13 in 1 Staffel – Episodenlänge: 45 Minuten
Die westdeutsche Legende vom kopflosen Reiter, der auf seinem weißen Pferd den Menschen den Tod überbringt kommt nun als Mystery-Serie auf den Bildschirm. Sie ist in der Neuzeit angelegt und erzählt die Geschichte um Ichabod Crane und Abbie Mills, die versuchen den kopflosen Reiter zu schnappen.
Was Geschah
Gegen Ende des 17 Jahrhunderts tobt der Unabhängigkeitskrieg in dem die britischen Kolonialmächte und die “amerikanischen” Soldaten gegeneinander kämpfen. Ichabod Clane (Tom Mison) ist als Spion zu den Amerikaner übergelaufen und kämpft nun für die Sklavenbefreiung. Ursprünglich entstand seine Figur in der Kurzgeschichte The Legend of Sleepy Hollow von Washington Irving, worauf die Serie basiert.
Nach einem erbitterten Kampf mit einem britischen Soldaten, der sich später als kopfloser Reiter entpuppt, wacht Crane im Jahr 2013 in einer Höhle auf, die in der Nähe von Sleepy Hollow. Kurze Zeit darauf trifft er auf Abbie (Nicole Beharie), eine Polizistin in der Kleinstadt Sleepy Hollow. Kurz zuvor hat Sie Ihren Partner Frank (Orlando Jones) durch den kopflosen Reiter verloren, der ebenfalls erwacht ist. Anders als in der ursprünglichen Legende schlägt der Reiter hier seinen Opfern den Kopf hat, was sich aber nicht wirklich als Schlimm erweist. Denn durch die Neuinterpretation scheint es logisch zu sein.
Crane wird auf dem Revier mit einem Lügendetektor befragt und erzählt aus der Zeit, wo er noch im Unabhängigkeitskrieg war. Die Beamten glauben Ihm natürlich nicht und wollen Ihn in eine psychiatrische Anstalt einweisen. Hier zeigt sich eine besondere Charakteristik von Crane. Er hat einen etwas aufmüpfigen Humor.
“Zuerst habe ich Ihn nieder geschossen. Doch dann stand er wieder auf. Ihn zu köpfen war für mich der nächste logische Schritt.”
Recht früh merkt der Zuschauer, dass hier ein sehr flottes Erzählertempo herrscht. Denn das waren erst die ersten 15 Minuten. Es füllt die Episoden mit sehr viel Kontent, kann aber bei nicht so geübten Zuschauern schnell für Verwirrung sorgen. natürlich kann ich hier nur für die Pilotfolge sprechen. Ob sich das die ganze Serie durch ziehen wird, wage ich zu bezweifeln. Aber darauf werde ich in der Kritik für die zweite Episode näher eingehen.
Die Offenbarung
Abbie soll die Überführung ausführen und Crane in die Anstalt bringen. Doch stattdessen gehen die Beiden in die Höhle in der Crane aufgewacht ist und untersuchen den Ort. Denn Abbie will, trotz der anfänglichen und berechtigten Skepsis Ichabod Crane gegenüber den Mörder Ihres Partners finden. In der Höhle entdeckt Crane eine Bibel und erinnert sich an einen Priester, der Ihm am “Sterbebett” besucht hat und ebenfalls in der heutigen Zeit in Sleepy Hollow gesehen hat. Durch eine darauf folgende Vision erinnert sich Crane daran, dass der Reiter der Tod ist und neben Hunger, Krieg und Pest einer der apokalyptischen Reiter ist und versucht das Ende der Welt einzuleiten. Dazu braucht er aber seinen Kopf. Zudem stellt sich heraus, dass Cranes Frau Katrina zu einem Hexenzirkel gehört, die in einer Zwischendimension gefangen ist.
Zwei unterschiedliche Partner
Ihr merkt, dass es sehr viel gibt worauf sich der Zuschauer einlassen muss. An dieser Stelle möchte ich auch vorerst Schluss machen. Denn alles möchte ich auch nicht vorweg nehmen. Trotzdem will ich noch auf die Charaktere eingehen. Crane kommt als verwirrter Mensch, der eine Zeitreise hinter sich hat, sehr gut rüber, aber auch nicht zu sehr übertrieben. Wo andere Charaktere in elektronischen Geräten den Teufel sehen würden, scheint er ein verspieltes Interesse zu haben. Allein in der Szene im Polizeiwagen, spielt er fasziniert mit den Fensterhebern. Oder, er ist entsetzt, wie sich die Frauen in der heutigen Zeit kleiden, um ein anderes Beispiel zu nehmen. Das wird aber nicht zu sehr übertrieben, sodass er wieder unsympathisch wirkt.
Abbie hingegen ist anfangs sehr skeptisch, was auch verständlich ist. Doch auch eine gewisse Neugier an Crane ist zu erkennen. Bloß einen Kritikpunkt habe ich an Ihrem Charakter. Sie scheint im späteren Verlauf der Episode keine Anzeichen mehr zu machen, dass Sie über Ihren verstorbenen Partner trauert. Jedenfalls ist mir das nicht wirklich aufgefallen. Abgesehen von nur einer Szene, als Sie in seinem Büro ist und ein paar Akten durchsucht. Aber wahrscheinlich wird sich das im Laufe der nächsten Episoden ändern.
Fazit
Einer der Besonderheit ist und bleibt einfach, dass die Macher beim Zuschauer eine tolerante Vorstellungskraft abverlangen, wobei ich dann auch verstehen kann, dass die Serie vielleicht nicht für jeden etwas ist, weil Ihm die Szenerie über einen kopflosen Reiter, der zusammen mit einem Soldaten 250 Jahre in die Zukunft katapultiert wurden und nun seine Kopf sucht um die Welt in den Abgrund zu stoßen doch etwas befremdlich ist. Und das hohe Tempo in der ersten Episode macht es auch nicht wirklich besser. Dennoch endet die Pilotfolge in einem guten Finale und macht einen durch den Cliffhanger neugierig auf die nächste Episode. Wobei angemerkt werden muss, dass es in meinen Augen etwas missraten ist, dass der Reiter am Ende mit einem Maschinengewehr auf die beiden Hauptcharaktere los geht. Auch wenn viel Vorstellungskraft und Toleranz für die Serie nötig sind, konnte ich mir da ein Schmunzeln und ein leichtes Kopfschütteln nicht verkneifen.
Ich für meinen Teil werde mir die Serie weiterhin anschauen und bin gespannt, ob Sleepy Hollow das hohe Tempo behalten wird und wie Sie die offenen Fragen im Laufe der Staffel beantworten werden, die sich bei mir breit gemacht haben. Warum wird die Apokalypse ausgelöst? Wer hat die Beiden wieder erweckt? Was hat es mit dem Hexenzirkel auf sich?
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